Glossar

Für alle Interessierten gibt es hier, alphabetisch sortiert, einige Begriffs-erläuterungen rund um den Berner Sennenhund.

 

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B.A.R.F.: Steht für Biologisch Artgerechte Roh Fütterung. Neben der Fütterung des Hundes mit rohem Fleisch wird Rohkost, also Gemüse, Obst, Salat und Knochen verfüttert. Alles wird in roher Form verfüttert, weil beim Erhitzen viele Strukturen zerstört werden, so dass wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen.

 

Berner Sennenhund: Beschreibung nach FCI Rassestandard 45

Ursprung: Ursprung des Berner Sennenhundes ist die Schweiz. Er wurde ursprünglich als Wachhund, Zughund und Treibhund auf Bauernhöfen im Kanton Bern eingesetzt. In dieser Landschaft liegt der Weiler Dürrbach, von dem der Berner Sennenhund auch den alten Namen "Dürrbächler" hat.

Geschichte: Im November 1907schlossen sich einige Hundezüchter aus Burgdorf zusammen, um die Rasse rein zu züchten. Sie gründeten den „Schweizerischen Dürrbach-Klub“, stellten Rassekennzeichen auf und die Tiere wurden auf Hundeschauen gezeigt. Von da an erwarb sich die Rasse, nun „Berner Sennenhund“ genannt, rasch Freunde in der ganzen Schweiz und auch im benachbarten Deutschland.

Wesen: Vom Wesen her ist ersicher, aufmerksam, wachsam und furchtlos in Alltagssituationen. Er ist gutmütig und anhänglich im Umgang mit vertrauten Personen, selbstsicher und friedlich gegenüber Fremden. Er zeigt mittleres Temperament und gute Führigkeit.

Aussehen und Farbe: Er ist ein langhaariger, dreifarbiger („tricolor“), übermittelgroßer, kräftiger und beweglicher Gebrauchshund mit stämmigen Gliedmaßen. Tiefschwarze Grundfarbe mit sattem braunrotem Brand an den Backen, über den Augen, an allen vier Läufen und auf der Brust. Weiße, saubere symmetrische Kopfzeichnung (Blesse und Fang). Weiße, mäßig breite, durchgehende Kehl- und Brustzeichnung. Weiße Pfoten und weiße Schwanzspitze. 

Größe: Rüden 64-70cm,Hündinnen 58-66cm.

Körper: Verhältnis Widerristhöhe zur Körperlänge ca. 9:10. Eher gedrungen als lang. Körper kräftig und kompakt. Tiefe Brust bis auf Ellenbogenhöhe reichend mit deutlicher Vorbrust. Rippenkorb von breit- ovalem Querschnitt. Rücken fest und gerade mit abgerundeterKruppe. Lendenpartie breit und kräftig. Hals kräftig,muskulös und mittellang.

Gliedmaßen: Vorderhand breit gestellt, von vorne gesehen gerade und parallel.
Schultern lang, kräftig und schräg gestellt; mit dem Oberarm einen nicht zu stumpfen Winkel bildend; anliegend und gut bemuskelt.

Vordermittelfüße nahezu senkrecht stehend und fest. Pfoten kurz, rund und geschlossen; Zehen gut gewölbt.

Hinterhand von hinten gesehen gerade, nicht zu enge Hintermittelfüße und Pfoten weder ein- noch auswärts gedreht.

Oberschenkel ziemlich lang, von der Seite gesehen mit dem Unterschenkel einen deutlichen Winkel bildend, breit, kräftig und gut bemuskelt. Sprunggelenke kräftig und gut gewinkelt.
Raumschaffender, gleichmäßiger Bewegungsablauf in allen Gangarten. Ausgreifender, freier Vortritt und guter Schub aus der Hinterhand. Im Trab von vorn und hinten betrachtet geradlinige Gliedmassenführung.

Kopf: Kräftig jedoch nicht wuchtig. Ausgeprägter jedoch nicht zu starker Stirnansatz. Mittellanger kräftiger Fang. Ohren dreieckig, leicht abgerundet, hoch angesetzt, in Ruhe flach anliegend.

Augen: Dunkelbraun,mandelförmig, mit anliegenden Lidern.

Nasenspiegel: Schwarz.

Gebiss: Vollständiges kräftiges Scherengebiss.

Lefzen: Wenig ausgebildet, anliegend und schwarz.

Rute: Buschig, in Ruhestellung hängend, in der Bewegung ist sie schwebend auf Rückenhöhe oder leicht darüber.

Heute ist der Berner Sennenhund weltweit als Familienhund bekannt und beliebt. Er braucht engen Familienanschluss und ist ein ausgesprochen angenehmer und geduldiger Zeitgenosse im Umgang mit Kindern.

 

Bernese  Mountain  Dog:  Englisch für Berner Sennehund

 

Bouvier bernois: Französisch  für Berner Sennenhund

 

CAC: Certificat d'aptitude au Championnat. Anwartschaft auf einen möglichen nationalen Championtitel. Ein Titel, der für Rassehunde vergeben wird.

 

CACIB: Certificat d’Aptitude au Championat International de Beauté. Anwartschaft auf den internationalen Schönheits-Champion. Ein Titel, der für Rassehunde vergeben wird.


Degenerative Myelopathie (DM): Sie ist eine Erkrankung des Hundes, die sich erst in fortgeschrittenem Alter nach etwa 8 Jahren bemerkbar macht. Symptome entwickeln sich auf Grund einer langsamen Degeneration des Rückenmarks, wodurch sich zunehmend unkoordinierte Bewegungen bis hin zu Lähmungen einstellen.

Als Risikofaktor für die Entwicklung einer DM wurde eine Mutation im Exon 2 des SOD1-Gens bei vielen Rassen nachgewiesen. Bei Berner Sennenhunden gibt es zusätzlich eine Mutation im Exon 1 dieses Gens, die ebenfalls mit der DM in Zusammenhang steht. Für den Berner Sennenhund können beide Mutationen untersucht werden.

Vererbung: Die DM wird autosomal-rezessiv vererbt. Für jedes Merkmal liegen im Genom zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter. Wird ein Merkmal autosomal-rezessiv vererbt, bedeutet das, dass ein Tier nur erkrankt, wenn es je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat. Es müssen also sowohl Vater- als auch Muttertier das mutierte Gen tragen, selbst aber nicht unbedingt erkrankt sein.

Es existieren drei Genotypen:
1. Genotyp N/N (homozygot gesund): Dieser Hund trägt die Mutation nicht und hat ein extrem geringes Risiko an der Krankheit zu erkranken. Es kann die Mutation nicht an seine Nachkommen weitergeben.
2. Genotyp N/DM (heterozygoter Träger): Dieser Hund trägt eine Kopie des mutierten Gens. Er hat ein extrem geringes Risiko, an der Krankheit zu erkranken, gibt die Mutation aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an seine Nachkommen weiter. Ein solcher Hund sollte nur mit einem mutationsfreien Tier verpaart werden.
3. Genotyp DM/DM (homozygot betroffen): Dieser Hund trägt zwei Kopien des mutierten Gens und hat ein extrem hohes Risiko an der Erbkrankheit zu erkranken. Es gibt die Mutation zu 100% an seine Nachkommen weiter und sollte nur mit mutationsfreien Hunden verpaart werden.

Träger geben die Erbanlage mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weiter. Bei der Verpaarung von z. B. zwei Merkmalsträgern besteht die Gefahr, dass 25% der Nachkommen reinerbig für die Mutation (DM/DM) sind (siehe nachfolgende Tabelle). 

DM- Genotypen

Hündin nicht betroffen
  (N/N)

Hündin Merkmalsträger
  (N/DM)

Hündin betroffen
  (DM/DM)

 Rüde nicht betroffen
  (N/N)

100% Nicht betroffen (N/N)

50% (N/N), 50% (N/DM)

100% (N/DM)

Rüde Merkmalsträger
  (N/DM)

50% (N/N), 50% (N/DM)

25% (N/N), 50% (N/DM)
  25% (DM/DM)

50% (N/DM), 50% (DM/DM)

Rüde betroffen
  (DM/DM)

100% (N/DM)

50% (N/DM), 50% (DM/DM)

100% Betroffen (DM/DM) 


Dürrbächler Der Berner Sennehund wird auch als Dürrbächler bezeichnet. Im Schweizer Gebiet von Schwarzenburg, schätzten ihn die Bauern als guten Zughund und als Treib- und Wachhund. In dieser Landschaft liegt der Weiler Dürrbach, von dem der Berner Sennenhund auch den Namen "Dürrbächler" hat.

 

ED  Ellbogengelenksdysplasie: Das Ellbogengelenk besteht aus drei verschiedenen Knochenteilen und bildet ein  sogenanntes Scharniergelenk. Die obere Gelenkfläche wird von der Gelenkwalze des Oberarmknochens (Humerus) gebildet. Die gegenüberliegende Gelenkfläche wird von der Elle (Ulna) und der Speiche (Radius) gebildet.

Das Ellbogengelenk entwickelt sich aus mehreren knorpeligen Vorstufen, die sich im Laufe des Wachstums zu Knochen umbilden. Diese verwachsen miteinander und bilden so den endgültigen Knochen. Das Wachstum findet insbesondere in den knorpeligen Wachstumsfugen und im Bereich der Übergänge von Knochen zu Knorpel statt. An den Gelenkflächen ist der Knochen mit Knorpel bedeckt. Das Gelenk selbst wird von einer Gelenkkapsel umschlossen, welche die für den reibungslosen Bewegungsablauf erforderliche Gelenkflüssigkeit bildet.

Unter dem Begriff Ellbogengelenksdysplasie versteht man die folgenden krankhaften Veränderungen an den Ellenbogengelenken:

1 Stufenbildung zwischen Elle (Ulna) und Speiche (Radius).

Der isolierte Processus anconaeus (IPA). Hierunter versteht man die Ablösung des Ellenbogenfortsatzes der Elle (Ulna).

Der fragmentierte Processus coronoideus medialisder Elle (FPC). Hierunter versteht man die Ablösung des innenliegenden Kronfortsatzes der Elle (Ulna).

Die Osteochondrosis dissecans der inneren Gelenkwalze des Oberarms (OCD). Hierunter versteht man die Knorpelablösung am innen liegenden Rollhöcker des Oberarmknochens.

Ferner Fehlbildungen der Gelenkflächen (Inkongruenzen).

 Bildquelle: Wikipedia

Der IPA, der FPC und die OCD treten bei Hunden im Alter von vier bis fünf Monaten während des stärksten Wachstumsschubes auf.

Als Folge der Veränderungen entstehen Arthrosen („Abnutzungen“) mit Schmerzen und unterschiedlich stark ausgeprägter Lahmheit. In manchen Fällen ist nur eine Steifheit nach dem Liegen vorhanden.

Für die Ellbogengelenksdysplasie sind  bei einigen Rassen genetische Dispositionen nachgewiesen. Das Auftreten der Erkrankung wird außerdem durch Haltung, Bewegung und Fütterung beeinflusst. Zu frühe Beanspruchung des wachsenden Hundes (lange Fahrradtouren, starkes Herumtollen usw.) sollte vermieden werden. Auch eine zu reichhaltige Ernährung während des Wachstums (zu hohe Gesamtenergiemenge, Zufütterung von Mineralstoffen usw.) fördert das Wachstum des Hundes und erhöht damit insbesondere im Alter zwischen drei und sieben Monaten das Risiko. 

Es werden verschiedene Schweregrade von ED unterschieden.

-      Grad 0  = Normal

-      Grad 1  = Milde Arthrose

-      Grad 2  = Moderate Arthrose

-      Grad 3  = Schwere Arthrose

 

Erbgang, autosomal dominanter Erbgang: Für jedes Merkmal liegen im Genom eines Hundes zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter. Für eine mögliche Erbkrankheit heißt das, dass ein Tier bereits dann erkranken kann, wenn es eine Kopie des betroffenen Gens von Vater oder Mutter erhalten hat. Es können also entweder das Vater- oder Muttertier das mutierte Gen tragen und damit selbst auch erkrankt sein.

 

Erbgang, autosomal rezessiver Erbgang: Für jedes Merkmal liegen im Genom eines Hundes zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter. Für eine mögliche Erbkrankheit heißt das, dass ein Tier nur erkranken kann, wenn es je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat. Es müssen beide, also sowohl das Vater- als auch Muttertier das mutierte Gen tragen, selbst aber nicht unbedingt erkrankt sein.

 

F.C.I.: Die Fédération Cynologique Internationale ist der größte kynologische Dachverband mit Sitz ist in Belgien. Die FCI verfolgt den Zweck, die Zucht und die Verwendung von Rassehunden sowie die Kynologie und das Wohlergehen der Hunde weltweit zu fördern.

 

Genotyp: Der Genotyp wird auch als Erbbild bezeichnet. Alle in den Genen festgelegten Erbinformationen bilden in ihrer Gesamtheit den Genotyp. Er ist der wichtigste Faktor dafür, wie ein Organismus aussehen wird. Man kann aus den genetischen Informationen bereits darauf schließen, wie ein Organismus in etwa aussehen wird. Aber noch weitere Faktoren spielen hier eine Rolle (siehe auch Phänotyp).

  

HD Hüftgelenksdysplasie: Unter Hüftgelenksdysplasie versteht man eine Fehlbildung der Hüftgelenke. Die Gelenkpfanne und der Oberschenkelkopf, die die beiden gelenksbildenden Knochen sind, passen nicht korrekt zueinander.

HD zeigt sich häufig in Form einer übermäßigen Lockerheit oder Instabilität des Hüftgelenkes. Dies begünstigt die Entwicklung von Arthrose. Die Fehlbildung kann unterschiedlich stark sein tritt meistens beidseitig auf. HD entwickelt sich üblicherweise in den ersten 15 Monaten des Lebens eines jungen Hundes. Junge Hunde zeigen insbesondere Schmerzen als Folge der unüblich starken Lockerheit der Hüftgelenke. Danach verändert sich nur noch das Ausmaß der Arthrose. Bei älteren Hunden überwiegen die Schmerzen als Folge der Abnutzung (Arthrose) der Hüftgelenke.

Zwei Dinge spielen bei der Entwicklung der Hüftgelenke eine Rolle:

1 Die Erbanlage: Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Stabilität des Hüftgelenkes und somit die korrekte Ausbildung des Bindegewebes, welches die Gelenkskapsel bildet, eine entscheidende Bedeutung hat. Die wichtigste Grundlage für HD liegt somit in der Erbanlage eines Hundes.

Die Ernährung des Hundes: Wenn der Hund aufgrund der Fütterung sehr schnell wächst und an Gewicht zunimmt, fördert das die fehlerhafte Entwicklung der Gelenke. Ein Hund mit einer Veranlagung zu HD kann sich also die Hüftgelenksarthrose sozusagen anfressen. Besonders wichtig ist dabei, im Futter ein Überangebot von Kalzium zu vermeiden.

Im Laufe der Krankheit bilden sich knöcherne Verformungen am Gelenk, welche auf dem Röntgenbild als Arthrose sichtbar sind. Die Folgen sind Schmerzen im Hüftgelenk. Im Frühstadium der Krankheit kann die Lahmheit nach den ersten Schritten noch verschwinden. Später zeigen betroffene Hunde immer stärkere Lahmheitsanzeichen.

Die Diagnose HD lässt sich anhand von Röntgenaufnahmen stellen. Sichtbare Veränderungen können an der Gelenkspfanne, am Oberschenkelkopf oder an beiden Knochen auftreten. Es werden fünf Schweregrade von HD unterschieden.

-      A = HD-frei

-      B = Übergangsform

-      C = leichtgradige HD

-      D = mittelgradige HD

-      E = hochgradige HD

 

Heterozygot: Heterozygotie ist ein Begriff aus dem Fachgebiet der Genetik und bedeutet Mischerbigkeit in Bezug auf ein genetisches Merkmal. Ein Individuum mit zwei Chromosomensätzen ist heterozygot in Bezug auf dieses Merkmal, wenn ein Gen in diesen Chromosomensätzen in zwei verschiedenen Ausprägungen (Allelen) vorliegt.

Ist das eine Allel gegenüber dem anderen Allel dominant, dann wird das durch dieses Allel geprägte Merkmal im Phänotyp auftreten. Ist keines der Allele dominant, so wird der Phänotyp einen Mischtyp darstellen. Das Gegenteil der Mischerbigkeit ist die Reinerbigkeit, auch Homozygotie genannt.

 

Histiozytäres Sarkom

Histiozytäres Sarkom (früher maligne Histiozytose) ist eine häufige Todes- ursache beim Berner Sennenhund. Es ist eine Krebserkrankung der Histiozyten, die als immunaktive Zellen in Lymphknoten und einer Vielzahl von Organen vorhanden sind. Bisher besteht keine effektive Behandlungs-möglichkeit. Die Erkrankung verläuft tödlich.

Die Entwicklung dieser Krebsform involviert mehrere Gene und Umwelt-faktoren, die den Vererbungsmodus sehr komplex machen. Die Analyse einer großen Anzahl von Genproben von betroffenen Hunden und alten gesunden Hunden ermöglichte die Lokalisierung von Regionen des Genoms, die an dieser Erkrankung beteiligt sind. Es wurden genetische Marker identifiziert, die mit dem Risiko diese Erkrankung zu entwickeln und weiterzugeben verbunden sind. Seit mehreren Jahren arbeiten das Hundegenetik-Team des CNRS in Rennes (Frankreich) an dieser genetischen Studie ( https://dog-genetics.genouest.org/sarcome-histiocytaire/ ).

Um Züchtern zu ermöglichen, von diesen ersten Forschungsergebnissen zum Histiozytären Sarkom beim Berner Sennenhund zu profitieren, hat das ANTAGENE Labor ( https://antagene.com ) in Zusammenarbeit mit dem CNRS einen genetischen Test entwickelt.

Genomuntersuchungen beschreiben  immer nur ein Risiko für das Auftreten eines bestimmten Merkmals  innerhalb einer Population und stellen keinen Test zur individuellen Erkrankungsvoraussage eines Hundes dar. 

Der Test ist als Hilfsmittel für  Züchtern bei der Planung von Paarungen anzusehen, um so die Inzidenz (Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Gruppe von bestimmter Größe während eines bestimmten Zeitraums) von Histiozytären Sarkomen bei Berner Sennenhunden zu reduzieren.

Die Ergebnisse des Tests für das Histiozytäre Sarkom werden als genetischer Index ausgedrückt, der auf der statistischen Analyse der genetischen Marker basiert. 

Index A:            Bei diesen Hunden besteht eine 4 - fach erhöhte

                         Wahrscheinlichkeit, dass sich kein Histiozytäres Sarkom

                         entwickelt.

Index B:            Neutraler Index

Index C:            Bei diesen Hunden besteht eine 4 –fach erhöhte

                         Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Histiozytäres Sarkom

                         entwickelt. Das Risiko einer Übertragung von Markern, die mit

                         der Krankheit in Verbindung stehen ist erhöht.

Für die Paarungsplanung und Auswahl von Zuchthunden ist es wichtig, ausreichende genetische Vielfalt innerhalb der Rasse zu erhalten. Der genetische Test soll nur ein Auswahlkriterium von vielen sein.

Deshalb sollte beispielsweise ein Hund mit Index C, der ansonsten für die Rasse wichtige Qualitäten hat, nicht aus der Zucht genommen werden. Jedoch sollte dieser Hund nur mit Hunden mit  Index A oder B  verpaart werden.

C x C-Verpaarungen sollten vermieden werden. 

 

Homozygot: Homozygotie ist ein Begriff aus dem Fachgebiet der Genetik und bedeutet Reinerbigkeit. Ein Organismus besitzt von jedem Gen, das z. B. die Blutgruppe kodiert, zwei Kopien. Im Normalfall eine von jedem Elternteil. Unterschiedliche Varianten eines Gens werden als Allele bezeichnet. Wenn beide Allele für ein bestimmtes Merkmal gleich sind ist das Erbgut, bezogen auf dieses Merkmal, reinerbig oder homozygot. Liegen dagegen zwei verschiedene Allele vor, wird dies als Mischerbigkeit oder Heterozygotie bezeichnet.

Beispiel: Bei einer Person mit Blutgruppe A sind verschiedene genetische Varianten möglich:

"AA" (reinerbig): Beide Elternteile haben die Erbinformation für Blutgruppe A vererbt. Somit steht auf beiden Chromosomen das Gen für "A".

"A0" (mischerbig): Ein Elternteil hat Blutgruppe A, der andere Blutgruppe 0 vererbt. Da Blutgruppe A dominant über Blutgruppe 0 ist, hat die Person dennoch die Blutgruppe A. Dennoch beinhaltet der Genotyp dieses Menschen nun ein rezessives Merkmal für die Ausbildung der Blutgruppe 0.

Falls beide Elternteile eine reinerbige Merkmalsausprägung für ein Gen haben, sind die Nachkommen nicht unbedingt auch reinerbig. Hat zum Beispiel ein Elternteil für die Blutgruppe den Genotyp "AA", und das andere Elternteil "00", so haben alle Nachkommen "A0".

 

Körung: Die Körung eines Hundes stellt eine Zuchterlaubnis dar. Ein Hund darf nur dann zur Zucht verwendet werden, wenn er ordnungsgemäß durch eine Körkommission des Klubs angekört wurde und dies in der Ahnentafel vermerkt ist. Die von Zuchtverbänden in deren Statuten vorgeschriebene Prüfungen sollen gewährleisten, dass die aufgestellten Zuchtziele für die jeweilige Hunderasse erreicht werden. Neben der Bewertung des Erscheinungsbildes und des Verhaltens von für die Zucht in Frage kommenden Hunden sind auch Gesundheitsmerkmale von Bedeutung. 


Kynologie: Die Kynologie ist die Lehre von Rassen, Zucht, Pflege, Verhalten, Erziehung und Krankheiten der Haushunde.

 

OCD Osteochondrosis dissecans: Hierbei handelt es sich um eine schmerzhafte Erkrankung der Gelenke. Sie ist die Folge einer Entwicklungsstörung des Skeletts bei heranwachsenden Hunden.

 

Beim jungen Hund  besteht das Skelett noch nicht durchgehend aus Knochen sondern zunächst aus weicherem Knorpelgewebe. Dieses wird dann allmählich durch Knochen ersetzt. Die Verknöcherung festigt einerseits das Skelett. Andererseits gewährleistet die Verknöcherung die Ernährung und Sauerstoffversorgung der Knochenzellen und Knorpelzellen, weil im Gegensatz zu Knochen der Knorpel nicht durchblutet ist und von den umliegenden Geweben mit ernährt werden muss.


Wenn nun das Knorpelgewebe im Gelenk des jungen Hundes weiter wächst ohne zu verknöchern führt das zur OCD. Der Knorpel wird zu dick um versorgt zu werden, weil Sauerstoff und Nährstoffe über längere Strecken nur mit Hilfe des Blutes transportiert werden können. Folge ist, dass Teile des Knorpels schwach werden und absterben können. Das gesunde Gewebe stößt das tote Gewebe ab. Teile des Gelenkknorpels splittern ab und schwimmen im Gelenk. Man spricht auch von „Gelenkmäusen“.

Als Gründe für das Entstehen von OCD vermutet man:

- Eine Kombination von Erbfaktoren

Falsche Ernährung. Bei der Ernährung kann vor allem eine Überversorgung des jungen Hundes mit Energie und Kalzium eine Rolle spielen. Wachsende Hunde sollten nur maßvoll gefüttert werden, weil üppige Mahlzeiten das Wachstum beschleunigen. Eine Verschlimmerung kann durch zusätzliche Versorgung mit kalziumhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln eintreten.

- Hormonstörungen

- Verletzungen wie Verstauchungen. Spiele mit Sprüngen, abrupten Stopps usw. sollten nur aufweichem Boden stattfinden.

- Überlastungen des wachsenden Skeletts. Ein junger Hund sollte sich nicht überanstrengen.

 

Bei einer frühen Diagnose kann mit einer Futterumstellung und einer Einschränkung der Bewegung gegengesteuert werden.

 

Phänotyp: Unter dem Phänotyp versteht man das äußere Erscheinungsbild eines Organismus. Der Phänotyp / das Erscheinungsbild hängt nicht nur von den genetischen Eigenschaften, sondern auch von Umweltfaktoren ab. Man spricht davon, dass der Phänotyp die Summe aller morphologischen, physiologischen, psychologischen und molekularen Merkmale eines Individuums ist.

 

Vieräugler: Braunrote Flecken über den Augen gaben dem Berner Sennenhund den alten Namen „Vieräugler“.


Von-Willebrand-Krankheit (vWD): Sie ist eine vererbte Blutgerinnungs-störung mit unterschiedlichem Schweregrad und resultiert aus einem defekten oder fehlenden Von-Willebrand-Faktor (vWF) im Blut.

Ein fehlender oder defekter vWF hat zur Folge, das betroffene Tiere bei Verletzungen sehr lange nachbluten und im schlimmsten Fall verbluten können. Typische Anzeichen sind wiederholte Magen-Darm-Blutungen, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, verlängerte Blutung bei der Läufigkeit, Lahmheiten durch Blutungen in den Gelenken, Blutergüsse und exzessive Blutungen nach Operationen. Man unterscheidet drei verschiedene Formen dieser Erkrankung (Typ 1, 2 und 3). Die vWD Typ1 ist die mildeste der drei Formen. Nach derzeitigem Stand der Forschung kann der Berner Sennenhund vom Typ 1, der milden Form der Erkrankung, betroffen sein. 


 

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